Emma Roth & die schöne Leich by Urban Erika
Autor:Urban, Erika [Urban, Erika]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783960412045
Herausgeber: Emons
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
ZEHN
Emma zupfte graue Haare von ihrem orangefarbenen Stoffkleid. Diese verdammte Katze!
Als sie am frühen Vormittag wieder in Wien angekommen war und vor dem Büro einen Abstecher zu ihrer Wohnung gemacht hatte, musste sie entdecken, dass sich das Tier bereits häuslich bei ihr eingerichtet hatte. Selig schlafend hatte es zusammengekuschelt auf der Couch gelegen, umgeben von ausgerissenen Buchseiten. Godot hatte die vergangene Nacht nicht überlebt.
Emma hatte die Katze schlummern lassen und sich in der Küche einen starken Espresso zubereitet. Letzte Nacht war es mit Gregor und Luis spät geworden. Sehr spät. Emma hatte direkt aus der Kneipe, frühmorgens um fünf, den Heimweg angetreten.
Während sie ihren Kaffee schlürfte, spürte sie einen pochenden Schmerz im Kopf und musste gegen eine bleierne Müdigkeit ankämpfen. Einen kurzen Moment überlegte sie, sich noch schnell hinzulegen. Doch heute stand zu viel auf der Tagesordnung, es blieb keine Zeit mehr für ein Nickerchen.
* * *
»Um elf ist erst einmal eine Besprechung mit der ganzen Mannschaft angesetzt!« Malin hatte sich mit einem Terminkalender ihr gegenüber auf den Stuhl gesetzt und ratterte nun die Termine des Tages hinunter. »Um zwölf kommt dieser Dr. Schmidt zur Befragung hierher. Danach kurze Pause, und dann triffst du Mo Lerchenfelder und seinen Bewährungshelfer in seiner Wohnung in Floridsdorf.«
Emma nickte. »Dann auf zur Besprechung!«, sagte sie nach einem Blick auf die Uhr.
Die beiden begaben sich ein Stockwerk höher ins Allerheiligste von Tomschak. Dort, im Konferenzraum, wartete der Oberst bereits mit seiner Sekretärin. Emma grüßte freudlos und ließ sich auf einen Stuhl plumpsen.
Nach und nach kamen die anderen. Auch Rotten war wieder da. Mit gewohnt arroganter Miene ließ er sich neben Tomschak nieder. Seinen Fauxpas bei der Pressekonferenz hatte er wohl schon wieder vergessen.
Als Viertel den Raum betrat, senkte Emma den Kopf. Die letzten Tage hatte sie oft an ihren Ausrutscher mit dem farblosen Major denken müssen. Was hatte sie in dieser Nacht nur geritten? War es nicht unreif, alles auf den Alkohol zu schieben?
Als alle versammelt waren, begann Emma die Fakten darzulegen, die sie bisher in beiden Fällen gesammelt hatten, und erläuterte ihre Erkenntnisse aus München. »Heine hat inzwischen alle Leichen identifiziert. Bis auf sein erstes Opfer hat der Handkiller allen die Hände abgetrennt. Die große Frage, die sich jetzt stellt, lautet: Warum hat er uns zu den Gräbern im Schrebergarten geführt?«
Dr. Fred meldete sich zu Wort. »Es gibt meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten. Erstens: Er will endlich entdeckt werden. Viele Täter haben durchaus ein Bewusstsein dafür, dass ihre Taten falsch sind. Sie spüren die Last ihres schlechten Gewissens, können aber dennoch nicht aufhören zu morden. Deshalb werfen sie der Polizei immer wieder Brocken hin, in der Hoffnung, erwischt zu werden. Das wäre für uns sicherlich die bessere Option, weil in sich zerrissene Menschen öfter Fehler machen, die sie letztendlich entlarven. Zweitens: Er spielt mit uns. Der Handkiller fühlt sich uns überlegen und ist sich keines Unrechts bewusst. Er betrachtet das alles als großes Spiel, und wir sind seine Marionetten. Solche Täter sind meist gefühlskalt, skrupellos und vor allem intelligent.« Er blickte in die Runde, die schweigend seinem Vortrag gelauscht hatte.
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